Unsere Generation als Forschungsobjekt – geht das überhaupt?
Aber wer sind eigentlich diese Nachwendekinder? Wie alt sind sie heute? Wo könnten sie aufgewachsen sein? Und manchmal kam bei uns auch die Frage auf, ob wir als Teil dieser Generation die Antworten der Nachwendekinder überhaupt unparteiisch betrachten können. Da jedoch Objektivität an sich schon ein schwieriges Thema ist und wahrscheinlich jeder Mensch eine eigene Meinung hierzu vertritt, möchten wir zumindest unsere Rahmenbedingungen und Kriterien der Umfrage offenlegen. Zunächst entschieden wir uns, Personen aus den Jahrgängen 1989 bis 1999 für unser Projekt zu befragen. Zudem war es uns wichtig, die Herkunft der Befragten miteinzubeziehen und stellten deshalb die Frage, ob sie und ihre Eltern in einem alten oder in einem neuen Bundesland aufgewachsen sind. Der Anteil der Nachwendekinder aus Ost- und Westdeutschland war glücklicherweise ausgewogen. Allerdings muss beachtet werden, dass ein Großteil der Befragten aus Berlin stammt. Bei Interesse kann hier der Fragebogen eingesehen werden.
In Hinsicht auf die Visualisierung unserer Umfrageergebnisse haben wir uns früh für die Darstellung in Wortwolken entschieden. Einerseits wollten wir alle Begriffe der Befragten offenlegen, da es sich schließlich um Assoziationen zur DDR handelt. Andererseits sollten Begriffe, die mehrmals genannt worden sind, nicht in den Hintergrund treten. Mithilfe der Wortwolken konnten beide Aspekte umgesetzt werden. Denn innerhalb dieser großen Anzahl an Wörtern werden die meist angeführten Begriffe größer dargestellt und können trotzdem mit den weniger genannten Assoziationen verglichen werden. Darüber hinaus wurden in dieser Darstellungsform erst einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede für uns sichtbar. Als wir die Wortwolken nach ostdeutscher und westdeutscher Herkunft aufgetrennt hatten, machten wir sehr interessante Entdeckungen.
Nachdem wir 59 gleichaltrige Freund*innen und Kommiliton*innen befragt hatten, waren wir schon sehr gespannt, wie die Ergebnisse unserer Umfrage aussehen würden. Bis zur Auswertung waren wir uns nicht sicher, ob überhaupt etwas Interessantes festgestellt werden könnte. Vielmehr hatten wir die Sorge, dass wir Wortwolken ohne wirklichen Zusammenhang erhalten würden. Jedoch zeigte sich bei den Antworten ein gewisser Konsens, der in den Wortwolken stark sichtbar wurde. So wurden in der gemeinsamen Wortwolke der Nachwendekinder aus Ost- und Westdeutschland folgende Begriffe am häufigsten gewählt: Mauer, Stasi, Trabi, Sozialismus, SED, Bananen und Planwirtschaft.
